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Europäische Kommission

Die Krise im Nahen Osten

Hintergrund

Die Europäische Union hat die brutalen und rücksichtslosen Anschläge der Hamas vom 7. Oktober 2023 in Israel unmissverständlich und aufs Schärfste verurteilt. Sie hat sich mit Israel solidarisch erklärt und das Recht Israels auf Selbstverteidigung unter Einhaltung des humanitären Völkerrechts nachdrücklich betont.

Sie hat aber auch bekräftigt, wie wichtig es ist, entsprechend dem humanitären Völkerrecht jederzeit für den Schutz der Zivilbevölkerung zu sorgen.

Der 7. Oktober hat eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte aufgeschlagen. Die humanitäre Lage der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen hat aufgrund der immer schärferen Kampfhandlungen und der anschließenden israelischen Militäroperation sowie der gegen Gaza verhängten Blockade ein katastrophales Ausmaß erreicht. Unterdessen sind im besetzten Westjordanland weiterhin Vertreibungen, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und Siedlergewalt zu verzeichnen. Die EU forderte ein sofortiges Ende dieser Tragödie und begrüßte die Einigung auf einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln im Oktober 2025. 

Die EU engagiert sich in der Region und auf internationaler Ebene weiterhin diplomatisch, um einen Weg aus der Spirale der Gewalt zu ermöglichen. Sie setzt sich weiterhin uneingeschränkt für eine Zweistaatenlösung ein, bei der Israel und ein palästinensischer Staat in Frieden und Sicherheit Seite an Seite bestehen.

Im Fokus

Über 25 Jahre humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe für die Palästinensergebiete

Mehr als 550 Mio. EUR
humanitäre Hilfe für Gaza seit 2023
Mehr als 5,037 Tonnen
Hilfsgüter über die humanitäre Luftbrücke seit 2023
Mehr als 1,25 Mrd. EUR
humanitäre Hilfe zur Deckung des Grundbedarfs seit 2000

Finanzielle Unterstützung für Palästinenserinnen und Palästinenser

Im Juli 2024 kündigte die EU an, der Palästinensischen Behörde kurzfristig finanzielle Hilfe zu leisten, damit diese ihren dringendsten Finanzbedarf decken und ihre Reformagenda umsetzen kann. Von Juli 2024 bis Februar 2025 wurden fast 400 Mio. EUR an finanzieller Soforthilfe ausbezahlt. Die Zahlungen waren an Fortschritte bei der Umsetzung der Reformagenda geknüpft. 

Im April 2025 schlug die Kommission ein mehrjähriges umfassendes Unterstützungsprogramm für die Erholung und Resilienz der Palästinensergebiete vor. Das bis zu 1,6 Mrd. EUR schwere Programm wird von 2025 bis 2027 laufen. Es wird die wirtschaftliche Erholung und Resilienz im Westjordanland, in Ostjerusalem und im Gazastreifen sowie des palästinensischen Privatsektors unterstützen.

Um die transparente Umsetzung des Unterstützungsprogramms zu gewährleisten, hat die EU die Gebergruppe für Palästina ins Leben gerufen, die im November 2025 ihre konstituierende Sitzung abhielt. Diese Plattform bringt wichtige internationale Partner zusammen, um eine reformierte und gut funktionierende Palästinensische Behörde zu unterstützen. Ihr Ziel ist es, die Regierungsführung zu stärken, eine widerstandsfähigere Wirtschaft aufzubauen, die Finanzen zu stabilisieren, die Dienstleistungen für die Bevölkerung zu verbessern und die Voraussetzungen für eine künftige wirksame Regierungsführung in allen Gebieten zu schaffen.

Knapp 1,36 Mrd. EUR
für 2021-2024 zugewiesen, wovon mehr als 1,03 Mrd. EUR freigegeben wurden
Bis zu 1,6 Mrd. EUR
im Rahmen des vorgeschlagenen umfassenden Unterstützungsprogramms für 2025–2027 angekündigt
  • 16. APRIL 2025
More about the EU support to Palestinians - Factsheet

Diplomatische Bemühungen um eine Konfliktlösung

Die Europäische Union hat das Abkommen zur Waffenruhe und Freilassung von Geiseln zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2025 vollständig unterstützt. Dies war ein großer Erfolg, doch nun sind konkrete Fortschritte in drei entscheidenden Bereichen erforderlich:

  • die Übergabe aller verstorbenen Geiseln
  • der Rückzug der israelischen Armee auf die vereinbarte Linie
  • der ungehinderte Zufluss umfangreicher humanitärer Hilfe nach Gaza

Die EU setzt sich in Form noch intensiverer Bemühungen im Nahost-Friedensprozess weiterhin für einen dauerhaften Frieden auf der Grundlage der Zweistaatenlösung ein.

Die diplomatischen Bemühungen der EU umfassten

  • die Forderung nach Schutz der Zivilbevölkerung gemäß dem humanitären Völkerrecht
  • die Intensivierung des humanitären Engagements in der Region
  • die Forderung nach Dialogbereitschaft zwischen Israel und seinen Nachbarn, um Stabilität und Frieden in der Region zu bewahren
  • die Suche nach einer langfristigen Lösung, die Frieden und Sicherheit für alle bedeutet

Vorgehen gegen terroristische, illegale und schädliche Social-Media-Inhalte

Nach den Terroranschlägen der Hamas gegen Israel und angesichts illegaler und schädlicher Social-Media-Inhalte hielt die Kommission die großen Online-Plattformen dazu an, ihren Verpflichtungen nachzukommen.

Kein Platz für Hass: Europa vereint gegen Hass

Mit erweiterten Maßnahmen in den Bereichen Sicherheit, Digitales, Bildung, Kultur und Sport ist die Kommission auch intensiver gegen Antisemitismus und Hass gegen Muslime in all seinen Formen vorgegangen. Dies schließt die Bereitstellung zusätzlicher Mittel für den Schutz von Stätten der Religionsausübung ein und wird durch die Benennung von Beauftragten unterstützt, die ein ausdrückliches Mandat erhalten, um das Potenzial der EU-Politik zur Bekämpfung von Hass zu maximieren.