In den letzten Jahren haben Naturkatastrophen an Häufigkeit und Schwere zugenommen. Betroffen waren alle europäischen Regionen, und es kam zu erheblichen Verlusten sowie Schäden an Infrastruktur und Umwelt. Die EU spielt eine entscheidende Rolle bei der Koordinierung von Katastropheneinsätzen in ganz Europa und darüber hinaus – bei Epidemien, Überschwemmungen, Unwettern, Waldbränden, Erdbeben und menschengemachten Katastrophen. Katastrophen kennen keine Landesgrenzen und können ohne Vorwarnung ein oder mehrere Länder gleichzeitig treffen. Durch eine koordinierte gemeinsame Reaktion steht eine zentrale Anlaufstelle für Notfälle zur Verfügung und ein effizienteres und wirksameres Vorgehen wird ermöglicht. Das EU-Katastrophenschutzverfahren wurde 2001 eingerichtet, um die Zusammenarbeit zwischen den EU-Ländern und zehn Teilnehmerstaaten im Bereich des Katastrophenschutzes zu stärken und so die Katastrophenprävention, -vorsorge und -bewältigung zu verbessern.Bei einem Notfall kann jedes Land über das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen Unterstützung anfordern. Dieses überwacht rund um die Uhr globale Ereignisse und sorgt für eine schnelle Bereitstellung von Notfallhilfe durch die direkte Verbindung zu den nationalen Katastrophenschutzbehörden. Spezialisierte Teams und Ausrüstung, wie z. B. Löschflugzeuge, Such- und Rettungsdienste sowie medizinische Teams, können schnell für Einsätze innerhalb und außerhalb Europas mobilisiert werden. Auf diese Weise kann das Fachwissen und die Ressourcen der Ersthelfer gebündelt, Doppelarbeit vermieden und schnelle Hilfe geleistet werden.Bei der Planung kann das Zentrum den Copernicus-Dienst für Katastrophen- und Krisenmanagement hinzuziehen, der zeitnahe und präzise Geodaten bereitstellt. Er deckt verschiedene Katastrophenarten ab und unterstützt Präventions-, Vorbereitungs-, Reaktions- und Wiederaufbaumaßnahmen.Mit rescEU – vollständig von der EU finanziert und direkt bei den EU-Ländern angesiedelt – wird der Katastrophenschutz verbessert und zur Bewältigung neu aufkommender Risiken beigetragen. Diese europäische Notfallreserve umfasst Löschflugzeuge, Hubschrauber, Flugzeuge für medizinische Evakuierungen, einen Vorrat an medizinischen Gütern sowie Feldkrankenhäuser, die für medizinische Notfälle bereitstehen. Zur Vorbereitung auf Waldbrände im Sommer 2024 hat die EU zusätzlich zur rescEU-Reserve eine Flotte aus 32 Löschflugzeugen und 556 Feuerwehreinsatzkräften in ganz Europa eingerichtet.Bei medizinischen Notfällen koordiniert das Europäische Medizinische Korps im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens die europäische Reaktion. Seit 2020 ist die EU dank rescEU besser auf den medizinischen Notfall vorbereitet. Dazu gehören Reserven an medizinischen Gütern und Kapazitäten für die Evakuierung, um das Europäische Medizinische Korps bei der medizinischen Soforthilfe innerhalb und außerhalb der EU zu unterstützen.Für sofortige Hilfe in Notfällen ist die europäische Notrufnummer 112 EU-weit kostenlos erreichbar. Wenn Sie den Notruf 112 wählen, werden Sie mit Notdiensten wie Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei verbunden, wobei entsprechend geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Anrufe an den zuständigen Dienst weiterleiten.Der einheitliche europäische Ansatz für Katastropheneinsätze durch das EU-Katastrophenschutzverfahren und rescEU zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit für den Schutz von Menschenleben und zur Eindämmung der Folgen von Katastrophen ist.Weitere InformationenWaldbrändeEU-KatastrophenschutzverfahrenrescEUEuropäisches medizinisches KorpsZentrum für die Koordination von NotfallmaßnahmenCopernicus-Dienst für Katastrophen- und Krisenmanagement112: EU-NotrufnummerEU Protects: Wie sich Europa zusammentat, um Waldbrände zu bekämpfenSchnelle Hilfe von der EU Wie Europa auf globale Katastrophen reagiert Einzelheiten Datum der Veröffentlichung29. Juli 2024AutorGeneraldirektion Kommunikation