Was die EU tut
Wachsende Herausforderungen wie Klimawandel, künstliche Intelligenz und geopolitische Spannungen verändern die Welt, in der wir leben. Um in diesem neuen Szenario gedeihen zu können, müssen wir dafür sorgen, dass in Europa Wachstum und Innovation auch in Zukunft gefördert werden.
Um den europäischen Unternehmen den Erfolg auf dem Weltmarkt zu ermöglichen und nachhaltigen Wohlstand für alle Menschen in der EU zu schaffen, stellt die Kommission die Wettbewerbsfähigkeit in den Mittelpunkt ihrer wirtschaftlichen Agenda.
Die Kommission stützt sich in diesem Bereich auf den Kompass für Wettbewerbsfähigkeit und den Draghi-Bericht.

Erwartete Ergebnisse
Der Kompass für Wettbewerbsfähigkeit
Im Januar 2025 legte die Kommission den Kompass für Wettbewerbsfähigkeit vor – einen neuen Fahrplan, um Europas Dynamik und unser Wirtschaftswachstum in Schwung zu bringen. Der Kompass stützt sich auf die Analyse des Berichts von Mario Draghi über die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit und bildet einen strategischen Rahmen für die Tätigkeit der Kommission während dieser Amtszeit.
Im Draghi-Bericht wurden ursprünglich drei Handlungsfelder zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU genannt:
- Innovationslücke schließen
- Ein gemeinsamer Fahrplan für Dekarbonisierung und Wettbewerbsfähigkeit
- Erhöhung der Sicherheit und Verringerung von übermäßigen Abhängigkeiten
Der Kompass für Wettbewerbsfähigkeit enthält einen Konzept und Initiativen, um die entsprechenden Maßnahmen in den kommenden Jahren in die Tat umzusetzen.
Innovationslücke schließen
Im Kompass wird dargelegt, wie die Europäische Union Innovationen fördern wird, durch:
- Schaffung eines günstigen Umfelds für die Gründung und das Wachstum junger Unternehmen, mit einer eigenen Start-up- und Scale-up-Strategie der EU
- Unterstützung großer Unternehmen bei der Einführung neuer Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und Robotik dank der Initiative „KI anwenden“
- Ermöglichung einer EU-weiten Tätigkeit von Unternehmen durch die Vereinfachung von Rechtsvorschriften mit einem Vorschlag für einen 28. Rechtsrahmen, ein einheitliches Regelwerk in der gesamten EU gewährleistet
- die Förderung der Entwicklung neuer Technologien mit Aktionsplänen für hochentwickelte Werkstoffe sowie Quanten-, Biotech-, Robotik- und Raumfahrttechnologien
Gemeinsamer Fahrplan für Dekarbonisierung und Wettbewerbsfähigkeit
Im Kompass wird dargelegt, wie wir den Zugang zu erschwinglicher Energie erleichtern können, durch:
- Einführung des Deal für eine saubere Industrie, der insbesondere energieintensiven Unternehmen helfen soll, ihre Emissionen zu reduzieren, und ihnen den Übergang zu kohlenstoffarmen Technologien erleichtern soll
- Vorlage maßgeschneiderter Aktionspläne für energieintensive Branchenwie die Stahl-, die Metall- und die chemische Industrie, die in dieser Übergangsphase am stärksten gefährdet sind
- Entwicklung eines Aktionsplans für erschwingliche Energie zur Senkung der Energiepreise und -kosten
Verringerung von Abhängigkeiten und Erhöhung der Resilienz und Sicherheit
Die EU verfügt bereits über das weltweit größte und am schnellsten wachsende Netz von Handelsabkommen, das 76 Länder umfasst.
Im Kompass wird aufgezeigt, wie wir unsere Lieferketten weiter diversifizieren und stärken können, durch:
- Entwicklung einer Reihe neuer Partnerschaften für sauberen Handel und Investitionen zur Sicherstellung der Versorgung mit Rohstoffen, sauberer Energie, nachhaltigen Kraftstoffen und sauberen Technologien aus der ganzen Welt
- Überprüfung der Vorschriften zur Vergabe öffentlicher Aufträge zur Ermöglichung der Einführung einer europäischen Präferenzregelung bei der Vergabe öffentlicher Aufträge für kritische Sektoren und Technologien
Fünf horizontale Erfolgsfaktoren für die Wettbewerbsfähigkeit
Zur Ergänzung dieser drei Handlungsfelder werden mit dem Kompass für Wettbewerbsfähigkeit fünf horizontale Erfolgsfaktoren eingeführt, um unsere Wettbewerbsfähigkeit in allen Sektoren zu steigern:
- Vereinfachung
- Verringerung von Hindernissen im Binnenmarkt
- Finanzierung der Wettbewerbsfähigkeit
- Förderung von Kompetenzen und hochwertigen Arbeitsplätzen
- Bessere Koordinierung der politischen Maßnahmen auf EU- und nationaler Ebene.
Zeitplan der wichtigsten Maßnahmen
- 1. Quartal 2025
Initiative für KI-Fabriken
Deal für eine saubere Industrie und Aktionsplan für erschwingliche Energie
Weißbuch zur Zukunft der europäischen Verteidigung
Strategie für eine krisenfeste Union
Strategie für die interne Sicherheit
Vereinfachung im Rahmen des „Simplification Omnibus“-Pakets und Definition des Begriffs kleine Unternehmen mittlerer Kapitalisierung
Union der Kompetenzen
- 2. Quartal 2025
Start-up- und Scale-up-Strategie
Neuer Rahmen für staatliche Beihilfen
Europäische Spar- und Investitionsunion
- 3. Quartal 2025
Rechtsakt zum Weltraum
Investitionsplan für nachhaltigen Verkehr
- 4. Quartal 2025
Rechtsakt über Quantentechnologie
Rechtsakt über digitale Netze
Rechtsakt zur beschleunigten Dekarbonisierung der Industrie
- 2025
Überprüfung des CO2-Grenzausgleichssystems
Rechtsakt zu kritischen Arzneimitteln
MFR, einschließlich des Fonds für Wettbewerbsfähigkeit
- 4. Quartal 2026
Rechtsakt über die Kreislaufwirtschaft
- 2026
28. Rechtsrahmen
Rechtsakt über den Europäischen Forschungsraum
Rechtsakt über fortgeschrittene Werkstoffe
Überarbeitung von Richtlinien über die öffentliche Auftragsvergabe
Überarbeitung der Normungsverordnung
Wichtigste Ergebnisse
- Die EU bietet einen stabilen und sicheren Rahmen für Unternehmen, die digitale Technologien entwickeln,durch Maßnahmen wie den Daten- und Daten-Governance-Rechtsakt, das Cyberresilienzgesetz und das Gesetz über künstliche Intelligenz.
- Die Senkung der Energiepreise ist für die Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit von entscheidender Bedeutung. Die Maßnahmen der EU nach der Invasion der Ukraine durch Russland machten es möglich, wieder zu den Energiekosten von vor dem Krieg zurückzukehren. Unterdessen haben uns die Investitionen in saubere Energie ermöglicht, 2023 zum ersten Mal mehr Strom aus Wind als aus Gas zu erzeugen. Mehr als ein Fünftel der sauberen Technologien weltweit werden in der EU entwickelt. Europa ist weltweit führend bei der Entwicklung von Windkraftanlagen, Elektrolyseuren und kohlenstoffarmen Brennstoffen.
- Die EU verfügt über das weltweit größte und am schnellsten wachsende Netz von Handelsabkommen, das 76 Länder umfasst. Wir sind der wichtigste Handelspartner für 72 Länder, die 38 % des weltweiten BIP ausmachen. Im Jahr 2022 lag der Wert des EU-Handels durch Freihandelsabkommen mit globalen Partnern erstmals über 2 Billionen EUR.
- Die Kommission hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Berichtspflichten für alle Unternehmen um mindestens 25 % und für KMU um mindestens 35 % zu verringern und diese Verringerung schließlich auf den gesamten Verwaltungsaufwand auszuweiten. Dies ist Teil der EU-Bemühungen in Sachen Vereinfachung –mit dem Ziel, die Unternehmensdynamik zu fördern und zusätzliche Investitionen nach Europa zu holen.
- Die EU verfügt über eine Vielzahl von Fachkräften,starke Bildungs- und Ausbildungssysteme und einen soliden Wohlfahrtsstaat. Heute sind mehr als 216,5 Millionen Menschen bzw. mehr als 75 % der Bevölkerung erwerbstätig, mehr als zu jedem anderen Zeitpunkt in der Geschichte der EU.