Europäische Verbraucherzentren (EVZ) sind von der EU kofinanzierte Einrichtungen, die EU-Bürger über ihre Rechte als Verbraucher bei Einkäufen in anderen EU-Ländern informieren und Unterstützung anbieten.
Im März 2020 beantworteten sie 15 000 Verbraucheranfragen, von denen viele die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf den Kauf von Dienstleistungen oder Waren betrafen. Dies sind etwa 5000 Anfragen mehr als im selben Monat des Vorjahres. Die seit Jahresbeginn beobachteten wöchentlichen Trends sind seit Mitte Februar kontinuierlich gestiegen.
Am häufigsten werden Fragen zu Personenbeförderung, Beherbergungsdienstleistungen (wie Hotels und B&B) und Pauschalreisen gestellt, aber auch zu vielen anderen Wirtschaftszweigen gibt es im Zusammenhang mit der Pandemie Fragen.
Die Kommission hat eine spezielle mehrsprachige Webseite zu den Auswirkungen von COVID-19 auf viele dieser Bereiche eingerichtet.
Die EVZ beantworten aber nicht nur Verbraucheranfragen, sondern geben auch Warnhinweise zu gefälschten Arzneimitteln, Schutzmasken und Desinfektionsmitteln sowie zu anderen Betrügereien im Zusammenhang mit COVID-19 heraus. Sie informieren die nationalen Verbraucherschutzbehörden und die Kommission regelmäßig über die von ihnen festgestellten Betrugsfälle. Weitere Informationen zu den koordinierten Maßnahmen gegen unseriöse Händler, die Verbraucher anvisieren, finden Sie auf der Seite zu den Betrugsmaschen im Zusammenhang mit COVID-19.
Die EVZ setzen ihre Arbeit aus dem Home Office fort und sind über ihre Website oder per E-Mail erreichbar. Weitere Informationen finden Sie auf den EVZ-Webseiten.
Die Kommission betreibt auch eine Plattform zur Online-Streitbeilegung, die Verbrauchern und Händlern dabei helfen soll, ihre Streitigkeiten außergerichtlich beizulegen. Die Kommission ermutigt die Verbraucher, sie zu nutzen, wenn sie vom Händler keine zufriedenstellende Antwort erhalten.
EVZ-Netz – 8 wichtige Tipps für sicheres Online-Shopping in Zeiten von COVID-19
- Informieren Sie sich auf amtlichen Informationskanälen, ob es tatsächlich Arzneimittel gibt, die vor COVID-19 schützen oder die Krankheit heilen
- Achten Sie auf gefälschte Domainnamen, die täuschend echt aussehen können
- Suchen Sie nach Informationen über den Verkäufer, z. B. Kontaktdaten, und nach zuverlässigen Verbraucherbewertungen über den Verkäufer
- Lesen Sie die Lieferinformationen auf der Website des Händlers und denken Sie daran, dass die Lieferung in diesen Zeiten aufgrund der verschiedenen Grenzbeschränkungen länger dauern kann
- Lesen Sie die Geschäftsbedingungen aufmerksam durch, damit sie nicht in eine Abonnementfalle tappen, z. B. wenn Sie Online-Fitness- oder Sprachkurse abonnieren
- Seien Sie vorsichtig, bevor Sie ohne besonderen Grund Ihre persönlichen Daten eingeben, nur um Informationen über eine Ware oder Dienstleistung zu erhalten
- Befolgen Sie die Gebrauchsanweisung und testen Sie das Produkt gegebenenfalls auf Ihrer Haut, z. B. bei Haarfärbemitteln
- Wenn Sie mit dem Produkt nicht zufrieden sind, denken Sie daran, dass Sie es grundsätzlich innerhalb von 14 Tagen zurückgeben können
Hintergrund
Europäische Verbraucherzentren bestehen in allen EU-Mitgliedstaaten, Norwegen, Island und im Vereinigten Königreich – zumindest bis Ende 2020. Das EVZ-Netz klärt Verbraucher/innen mit Informationskampagnen über ihre Rechte und über die Vorteile des Binnenmarkts beim grenzüberschreitenden Einkauf auf und unterstützt sie bei grenzüberschreitenden Streitigkeiten. 2020 ist ein besonderes Jahr für das Netz, das sein 15-jähriges Bestehen feiert. Das Netz hat seit seiner Gründung über 1 Millionen Verbraucher unterstützt – zumeist in ihrer Muttersprache und kostenlos.
Weitere Informationen über die Funktionsweise des EVZ-Netzes, seine Leistungen und den Link zur Website Ihres EVZ finden Sie hier.