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Europäische Kommission

Nachhaltige Nutzung zentraler natürlicher Ressourcen

Ein dringender Reformbedarf

Die EU-Kommission schlägt daher Maßnahmen vor, deren langfristige wirtschaftliche, soziale, gesundheitliche und ökologische Vorteile die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen der EU gewährleisten sollen.

Böden krisentauglicher machen

60 %
der Böden in Europa sind nicht gesund
83 %
der Böden enthalten Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln
50 Mrd. EUR jährlich
kostet uns die Schädigung der Böden

Böden sind eine wichtige, lebendige natürliche Ressource, die für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft von größter Bedeutung ist. Sie sind vor allem eine nicht erneuerbare Ressource, in der Hunderttausende von Arten zusammenleben und zusammenarbeiten. Böden erbringen eine Fülle von Ökosystemleistungen, auf die wir angewiesen sind, um Katastrophen vorzubeugen, den Klimawandel einzudämmen und die Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

Bessere Bodendaten können:

  • Innovation sowie technologische und organisatorische Lösungen in puncto landwirtschaftliche Verfahren unterstützen
  • mehr Verständnis für Trends in Sachen Dürre, Wasserrückhaltung und Erosion, Ausbau der Katastrophenvorsorge und -bewältigung schaffen
  • zu neuen Geschäfts-, Innovations- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Landwirte und Landbewirtschafter führen

Mehr zur Bodengesundheit

Nachhaltigere und krisentauglichere Lebensmittelsysteme

Was sind neue genomische Verfahren?

NGTs sind Verfahren, mit denen sich neue Pflanzensorten schneller und präziser züchten lassen als mit klassischen Züchtungsverfahren wie der Saatgutauswahl oder der Kreuzungszucht. NGTs können eine große Vielfalt an pflanzlichen Erzeugnissen hervorbringen. Diese Pflanzen können entweder nur geringfügige Veränderungen, die womöglich auch in der Natur oder bei der klassischen Züchtung auftreten, oder aber komplexere Veränderungen aufweisen.

Mit den neuen Vorschriften will die EU-Kommission ein hohes Maß an Gesundheits- und Umweltschutz gewährleisten, zur Nachhaltigkeit bei einer Vielzahl von Pflanzenarten beitragen und Möglichkeiten für Forschung und Innovation schaffen.

Der Vorschlag:

  • führt zwei Kategorien von Pflanzen ein, die per NGT gewonnen werden – Pflanzen, die mit natürlich vorkommenden Variationen vergleichbar sind, und Pflanzen mit komplexeren Veränderungen
  • schafft Anreize zur Steuerung der Entwicklung von Pflanzen im Sinne der Nachhaltigkeitsziele
  • gewährleistet Transparenz bei allen NGT-Pflanzen auf dem EU-Markt (z. B. durch Saatgut-Kennzeichnung)
  • stellt eine konsequente Überwachung der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen von NGT-Produkten sicher

Mehr zu neuen Verfahren in der Biotechnologie

Verbesserung von Pflanzen- und forstlichem Vermehrungsgut

Der europäische Saatgutsektor ist der weltweit größte Exporteur.

20 %
des Weltmarkts
7-10 Mrd. EUR
Marktwert
7 000
beteiligte Unternehmen (hauptsächlich KMU)

In Bezug auf forstliches Vermehrungsgut werden die neuen Vorschriften sicherzustellen, dass der richtige Baum am richtigen Ort gepflanzt wird, um die Wälder besser gegen den Klimawandel zu wappnen.

Mehr zu Pflanzen- und forstlichem Vermehrungsgut

Weniger Lebensmittel- und Textilabfälle

Die Verringerung der Lebensmittel- und Textilabfälle kann zu einer effizienteren Nutzung der natürlichen Ressourcen und zu einer weiteren Senkung der Treibhausgasemissionen aus diesen Sektoren beitragen.

59 Millionen Tonnen
Lebensmittel landen EU-weit jährlich im Müll (131 kg/Einwohner)
53 %
davon entfallen auf Privathaushalte
78 %
der Textilien werden von den Verbrauchern nicht getrennt entsorgt

Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung

Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben sich zur Umsetzung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung verpflichtet, wonach die Pro-Kopf-Lebensmittelverschwendung auf Einzelhandels- und Verbraucherebene bis 2030 weltweit halbiert werden soll. Damit die EU schneller voranschreiten kann, regt die Kommission an, dass die Mitgliedstaaten die Lebensmittelverschwendung bis 2030 verringern:

  • um 10 % in Verarbeitung und Herstellung
  • um 30 % (pro Kopf) in Einzelhandel, Gastronomie und Haushalten

Wenn weniger Lebensmittel weggeworfen werden, trägt das zur Ernährungssicherheit bei. Unternehmen und Verbraucher sparen Geld, und die Umwelt wird geschont.

Mehr zum Thema Lebensmittelverschwendung

  • Einführung verbindlicher und harmonisierter Regelungen für die erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) für Textilien in allen EU-Mitgliedstaaten, wobei die Hersteller die Kosten für die Bewirtschaftung von Textilabfällen tragen
  • Erleichterungen für die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung des Gebots, Textilien ab 2025 getrennt zu verwerten
  • Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich innovativer Technologien für die Kreislaufwirtschaft im Textilsektor, mit denen das Problem der illegalen Ausfuhr von Textilabfällen in Länder angegangen wird, die nicht über die erforderlichen Mittel verfügen, um sie zu bewirtschaften

Durch eine größere Verfügbarkeit gebrauchter Textilien sollen lokal Arbeitsplätze geschaffen werden und Verbraucher/innen in der EU und darüber hinaus Geld sparen können; gleichzeitig werden die Auswirkungen der Textilproduktion auf die natürlichen Ressourcen abgemildert.

Mehr zu nachhaltigen und kreislauffähigen Textilien