Page contents Page contents Ein dringender Reformbedarf Die nicht nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen in der EU, vor allem die Schädigung und Verschmutzung der Böden, ist eine zentrale Ursache für die Klima- und die Biodiversitätskrise. Sie hat bereits Tausende von Menschenleben und Milliarden Euro gekostet.Dürren, Waldbrände, Wasserknappheit und Überschwemmungen nehmen rasch zu und betreffen bereits drei Viertel der europäischen Länder.Ertragsverluste aufgrund geschädigter Umwelt, Umweltverschmutzung, Dürren, Hitzewellen, Überschwemmungen und neuen Schädlingen gehen zu Lasten von Landwirten und Fischern. Sie treffen aber auch unsere Geldbörse, da die Lebensmittelpreise steigen. Die EU-Kommission schlägt daher Maßnahmen vor, deren langfristige wirtschaftliche, soziale, gesundheitliche und ökologische Vorteile die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen der EU gewährleisten sollen. Böden krisentauglicher machen 60 %der Böden in Europa sind nicht gesund83 %der Böden enthalten Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln50 Mrd. EUR jährlichkostet uns die Schädigung der Böden Böden sind eine wichtige, lebendige natürliche Ressource, die für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft von größter Bedeutung ist. Sie sind vor allem eine nicht erneuerbare Ressource, in der Hunderttausende von Arten zusammenleben und zusammenarbeiten. Böden erbringen eine Fülle von Ökosystemleistungen, auf die wir angewiesen sind, um Katastrophen vorzubeugen, den Klimawandel einzudämmen und die Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Mit der vorgeschlagenen Richtlinie zur Bodenüberwachung will die Kommission die Weichen für gesunde Böden in der EU bis 2050 stellen. Konkret sollen Daten zur Bodengesundheit erhoben und Landwirten sowie anderen Bodenbewirtschaftern zur Verfügung gestellt werden. Der Vorschlag:enthält eine klare gemeinsame Definition des Begriffs „Bodengesundheit“schafft einen soliden und kohärenten Überwachungsrahmenmacht nachhaltige Bodenbewirtschaftung zum Standard verpflichtet die Mitgliedstaaten zur Auflistung und Untersuchung potenziell kontaminierter Standorte sowie zur Beseitigung inakzeptabler Risiken für Mensch und Natur Bessere Bodendaten können: Innovation sowie technologische und organisatorische Lösungen in puncto landwirtschaftliche Verfahren unterstützen mehr Verständnis für Trends in Sachen Dürre, Wasserrückhaltung und Erosion, Ausbau der Katastrophenvorsorge und -bewältigung schaffen zu neuen Geschäfts-, Innovations- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Landwirte und Landbewirtschafter führen Mehr zur Bodengesundheit Nachhaltigere und krisentauglichere Lebensmittelsysteme Dank neuer Technologien werden Landwirtschafts- und Forstflächen krisenbeständiger. Ernten werden vor den Auswirkungen des Klimawandels, der schwindenden Artenvielfalt und der Umweltzerstörung geschützt. Neue genomische Verfahren (NGT) sind innovative Instrumente, die unser Lebensmittelsystem nachhaltiger und krisentauglicher machen können.Sie ermöglichen es uns, verbesserte Pflanzensorten zu entwickeln, die klima- und schädlingsresistent sind, weniger Düngemittel und Pestizide brauchen und womöglich ertragreicher sind. Das hilft, den Einsatz und das Risiko chemischer Pestizide um die Hälfte zu verringern und die EU unabhängiger von Agrareinfuhren zu machen. Was sind neue genomische Verfahren? NGTs sind Verfahren, mit denen sich neue Pflanzensorten schneller und präziser züchten lassen als mit klassischen Züchtungsverfahren wie der Saatgutauswahl oder der Kreuzungszucht. NGTs können eine große Vielfalt an pflanzlichen Erzeugnissen hervorbringen. Diese Pflanzen können entweder nur geringfügige Veränderungen, die womöglich auch in der Natur oder bei der klassischen Züchtung auftreten, oder aber komplexere Veränderungen aufweisen. Mit den neuen Vorschriften will die EU-Kommission ein hohes Maß an Gesundheits- und Umweltschutz gewährleisten, zur Nachhaltigkeit bei einer Vielzahl von Pflanzenarten beitragen und Möglichkeiten für Forschung und Innovation schaffen. Der Vorschlag: führt zwei Kategorien von Pflanzen ein, die per NGT gewonnen werden – Pflanzen, die mit natürlich vorkommenden Variationen vergleichbar sind, und Pflanzen mit komplexeren Veränderungen schafft Anreize zur Steuerung der Entwicklung von Pflanzen im Sinne der Nachhaltigkeitsziele gewährleistet Transparenz bei allen NGT-Pflanzen auf dem EU-Markt (z. B. durch Saatgut-Kennzeichnung) stellt eine konsequente Überwachung der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen von NGT-Produkten sicher Mehr zu neuen Verfahren in der Biotechnologie Verbesserung von Pflanzen- und forstlichem Vermehrungsgut Der europäische Saatgutsektor ist der weltweit größte Exporteur. 20 %des Weltmarkts7-10 Mrd. EURMarktwert7 000beteiligte Unternehmen (hauptsächlich KMU) Pflanzenvermehrungsgut wird zur Vermehrung anderer Pflanzen (Saatgut, Stecklinge, Wurzeln, Knollen usw.) verwendet. Mit forstlichem Vermehrungsgut hingegen sind Samen, Pflanzen und Teile von Baumarten gemeint, die für Wälder und Baumpflanzungen verwendet werden. Das Recht muss mit den Entwicklungen in der Wissenschaft Schritt halten.Mit der vorgeschlagenen Verordnung will die Kommission für mehr Vielfalt und Qualität bei Saatgut, Stecklingen und anderem Pflanzenvermehrungsgut sorgen. Das wird für stabile Erträge und ein Saatgut sorgen, das den Belastungen durch den Klimawandel standhält, die genetische Vielfalt der Kulturpflanzen erhalten und zur Ernährungssicherheit beitragen. In Bezug auf forstliches Vermehrungsgut werden die neuen Vorschriften sicherzustellen, dass der richtige Baum am richtigen Ort gepflanzt wird, um die Wälder besser gegen den Klimawandel zu wappnen. Mehr zu Pflanzen- und forstlichem Vermehrungsgut Weniger Lebensmittel- und Textilabfälle Die Verringerung der Lebensmittel- und Textilabfälle kann zu einer effizienteren Nutzung der natürlichen Ressourcen und zu einer weiteren Senkung der Treibhausgasemissionen aus diesen Sektoren beitragen. 59 Millionen TonnenLebensmittel landen EU-weit jährlich im Müll (131 kg/Einwohner)53 %davon entfallen auf Privathaushalte78 %der Textilien werden von den Verbrauchern nicht getrennt entsorgt Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben sich zur Umsetzung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung verpflichtet, wonach die Pro-Kopf-Lebensmittelverschwendung auf Einzelhandels- und Verbraucherebene bis 2030 weltweit halbiert werden soll. Damit die EU schneller voranschreiten kann, regt die Kommission an, dass die Mitgliedstaaten die Lebensmittelverschwendung bis 2030 verringern: um 10 % in Verarbeitung und Herstellung um 30 % (pro Kopf) in Einzelhandel, Gastronomie und Haushalten Wenn weniger Lebensmittel weggeworfen werden, trägt das zur Ernährungssicherheit bei. Unternehmen und Verbraucher sparen Geld, und die Umwelt wird geschont. Mehr zum Thema Lebensmittelverschwendung Nachhaltige und kreislauffähige TextilienDer Verbrauch von Textilien ist nach der Lebensmittelherstellung, dem Wohnbau und der Mobilität der viertstärkste Faktor, was die Auswirkungen auf Umwelt und Klimawandel angeht. Er zählt auch zu den drei größten Belastungen für Wasser- und Landressourcen und zu den fünf größten Belastungen in Bezug auf die Rohstoffnutzung und Treibhausgasemissionen in der EU.Deshalb schlägt die Kommission Vorschriften vor, die Hersteller für den gesamten Lebenszyklus von Textilerzeugnissen in die Pflicht nehmen und EU-weit zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Textilabfällen führen sollen: Einführung verbindlicher und harmonisierter Regelungen für die erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) für Textilien in allen EU-Mitgliedstaaten, wobei die Hersteller die Kosten für die Bewirtschaftung von Textilabfällen tragen Erleichterungen für die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung des Gebots, Textilien ab 2025 getrennt zu verwerten Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich innovativer Technologien für die Kreislaufwirtschaft im Textilsektor, mit denen das Problem der illegalen Ausfuhr von Textilabfällen in Länder angegangen wird, die nicht über die erforderlichen Mittel verfügen, um sie zu bewirtschaften Durch eine größere Verfügbarkeit gebrauchter Textilien sollen lokal Arbeitsplätze geschaffen werden und Verbraucher/innen in der EU und darüber hinaus Geld sparen können; gleichzeitig werden die Auswirkungen der Textilproduktion auf die natürlichen Ressourcen abgemildert. Mehr zu nachhaltigen und kreislauffähigen Textilien
Die nicht nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen in der EU, vor allem die Schädigung und Verschmutzung der Böden, ist eine zentrale Ursache für die Klima- und die Biodiversitätskrise. Sie hat bereits Tausende von Menschenleben und Milliarden Euro gekostet.Dürren, Waldbrände, Wasserknappheit und Überschwemmungen nehmen rasch zu und betreffen bereits drei Viertel der europäischen Länder.Ertragsverluste aufgrund geschädigter Umwelt, Umweltverschmutzung, Dürren, Hitzewellen, Überschwemmungen und neuen Schädlingen gehen zu Lasten von Landwirten und Fischern. Sie treffen aber auch unsere Geldbörse, da die Lebensmittelpreise steigen.
Mit der vorgeschlagenen Richtlinie zur Bodenüberwachung will die Kommission die Weichen für gesunde Böden in der EU bis 2050 stellen. Konkret sollen Daten zur Bodengesundheit erhoben und Landwirten sowie anderen Bodenbewirtschaftern zur Verfügung gestellt werden. Der Vorschlag:enthält eine klare gemeinsame Definition des Begriffs „Bodengesundheit“schafft einen soliden und kohärenten Überwachungsrahmenmacht nachhaltige Bodenbewirtschaftung zum Standard verpflichtet die Mitgliedstaaten zur Auflistung und Untersuchung potenziell kontaminierter Standorte sowie zur Beseitigung inakzeptabler Risiken für Mensch und Natur
Dank neuer Technologien werden Landwirtschafts- und Forstflächen krisenbeständiger. Ernten werden vor den Auswirkungen des Klimawandels, der schwindenden Artenvielfalt und der Umweltzerstörung geschützt. Neue genomische Verfahren (NGT) sind innovative Instrumente, die unser Lebensmittelsystem nachhaltiger und krisentauglicher machen können.Sie ermöglichen es uns, verbesserte Pflanzensorten zu entwickeln, die klima- und schädlingsresistent sind, weniger Düngemittel und Pestizide brauchen und womöglich ertragreicher sind. Das hilft, den Einsatz und das Risiko chemischer Pestizide um die Hälfte zu verringern und die EU unabhängiger von Agrareinfuhren zu machen.
Pflanzenvermehrungsgut wird zur Vermehrung anderer Pflanzen (Saatgut, Stecklinge, Wurzeln, Knollen usw.) verwendet. Mit forstlichem Vermehrungsgut hingegen sind Samen, Pflanzen und Teile von Baumarten gemeint, die für Wälder und Baumpflanzungen verwendet werden. Das Recht muss mit den Entwicklungen in der Wissenschaft Schritt halten.Mit der vorgeschlagenen Verordnung will die Kommission für mehr Vielfalt und Qualität bei Saatgut, Stecklingen und anderem Pflanzenvermehrungsgut sorgen. Das wird für stabile Erträge und ein Saatgut sorgen, das den Belastungen durch den Klimawandel standhält, die genetische Vielfalt der Kulturpflanzen erhalten und zur Ernährungssicherheit beitragen.
Nachhaltige und kreislauffähige TextilienDer Verbrauch von Textilien ist nach der Lebensmittelherstellung, dem Wohnbau und der Mobilität der viertstärkste Faktor, was die Auswirkungen auf Umwelt und Klimawandel angeht. Er zählt auch zu den drei größten Belastungen für Wasser- und Landressourcen und zu den fünf größten Belastungen in Bezug auf die Rohstoffnutzung und Treibhausgasemissionen in der EU.Deshalb schlägt die Kommission Vorschriften vor, die Hersteller für den gesamten Lebenszyklus von Textilerzeugnissen in die Pflicht nehmen und EU-weit zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Textilabfällen führen sollen: