
Die Europäische Datenstrategie soll die EU an die Spitze einer datengesteuerten Gesellschaft bringen. Ein Binnenmarkt für Daten ermöglicht eine EU-weite und branchenübergreifende Datenweitergabe zum Nutzen von Unternehmen, Forschenden und öffentlichen Verwaltungen.
Der Zugang zu Daten und die Fähigkeit, sie zu nutzen, sind für Innovation und Wachstum ausschlaggebend. Datengesteuerte Innovationen können wichtige und konkrete Vorteile bringen wie:
- personalisierte Medizin//Präzisionsmedizin
- bessere Mobilität
- bessere Politikgestaltung
- modernere öffentliche Dienste
Daten-Governance
Die Europäische Kommission schlägt eine neue Art der Datenverwaltung in Europa vor, damit Daten zwischen Sektoren und Mitgliedstaaten leichter ausgetauscht werden können. Dies mehrt den gesellschaftlichen Wohlstand, gibt Bürgerinnen und Bürgern mehr Kontrolle über ihre Daten und schafft Vertrauen in Unternehmen.

Ein Binnenmarkt für Daten
Die EU schafft einen Binnenmarkt für Daten, in dem
- Daten innerhalb der EU und branchenübergreifend zum Vorteil aller weitergegeben werden können,
- europäische Vorschriften, insbesondere zum Schutz der Privatsphäre und zum Datenschutz, sowie das Wettbewerbsrecht in vollem Umfang eingehalten werden,
- die Regeln für Datenzugang und Datennutzung gerecht, praktikabel und eindeutig sind.
So gelingt der Übergang der EU zu einer attraktiven, sicheren und dynamischen Datenwirtschaft:
- Schaffung klarer und fairer Regeln für den Datenzugang und die Weiterverwendung von Daten
- Investitionen in Werkzeuge und Infrastrukturen der nächsten Generation für die Speicherung und Verarbeitung von Daten
- Bündelung der Kräfte zur Schaffung europäischer Cloud-Kapazitäten
- Zusammenführung europäischer Daten aus Schlüsselsektoren in interoperablen gemeinsamen Datenräumen
- Ausstattung der Nutzer mit Rechten, Werkzeugen und Kompetenzen, damit sie die volle Kontrolle über ihre Daten behalten
Europäisches Datengesetz
Mit dem im Januar 2024 in Kraft getretenen europäischen Datengesetz will die Kommission mehr Daten zur Nutzung freigeben und branchenübergreifend regeln, wer welche Daten für welche Zwecke nutzen darf. Bisher wurde der verfügbare Datenbestand aufgrund gesetzlicher, wirtschaftlicher und technischer Hemmnisse nicht vollständig ausgenutzt, was sich mit den neuen Vorschriften ändern soll. Die Mitgliedstaaten dürften dadurch bis 2028 einen BIP-Zuwachs in Höhe von 270 Mrd. EUR verzeichnen.
Verbraucher und Unternehmen erzeugen Daten, wenn sie Produkte und Dienstleistungen nutzen. Dank des Datengesetzes genießen sie folgende Vorteile:
- niedrigere Preise für Anschlussmarktdienste und Reparaturen ihrer vernetzten Geräte
- neue Möglichkeiten zur Inanspruchnahme von Diensten, die Zugang zu diesen Daten voraussetzen
- besseren Zugang zu Daten, die von Geräten gesammelt oder erzeugt werden
- neue Schutzvorkehrungen gegen unrechtmäßige Datenübermittlungen
- gesenkte Kosten bei der Übertragung von Daten an einen anderen Cloud-Anbieter
Dank zusätzlicher Informationen können Verbraucher und Nutzer wie landwirtschaftliche Betriebe, Fluggesellschaften und Bauunternehmen bessere Entscheidungen treffen und z. B. hochwertigere oder nachhaltigere Produkte und Dienste erwerben und damit zu den Zielen des Grünen Deals beitragen.
Beispiele für die Nutzung von Industrie- und Geschäftsdaten
- In Triebwerken erfassen und übermitteln Tausende von Sensoren Daten, um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten.
- Windparks nutzen Industriedaten, um die visuelle Wirkung zu verringern und die Windkraft optimal auszunutzen.
- Durch Stauvermeidung dank Echtzeit-Navigation können bis zu 730 Mio. Stunden eingespart werden. Das entspricht bis zu 20 Mrd. EUR an Arbeitskosten.
- Durch Echtzeit-Benachrichtigung über verspätete Züge können 27 Mio. Arbeitsstunden eingespart werden. Das summiert sich auf 740 Mio. EUR an Arbeitskosten.
- Bei der Malaria-Bekämpfung könnten durch eine bessere Ressourcenzuweisung weltweit bis zu 5 Milliarden Euro an Gesundheitskosten eingespart werden.
Schätzungen für 2025
- 530 %
weltweite Zunahme des Datenvolumens
von 33 Zettabyte 2018 auf 175 Zettabyte
- 829 Mrd. EUR
Wert der Datenwirtschaft (EU27)
2018: 301 Mrd. EUR (2,4 % des BIP der EU)
- 10,9 Millionen
Datenfachkräfte (EU27)
2018: 5,7 Millionen
- 65 %
Anteil der EU-Bevölkerung mit grundlegenden digitalen Kompetenzen
2018: 57 %
Dokumente
- 13. DEZEMBER 2023
- 23. FEBRUAR 2022
- 23. FEBRUAR 2022
- 19. FEBRUAR 2020
- 19. FEBRUAR 2020
- 7. JULI 2020