Internationale Handelssanktionen Im Verbund mit den G7-Ländern und anderen gleich gesinnten Partnern entzieht die EU Russland per 15. März 2022 den Meistbegünstigtenstatus in der WTO. Damit verliert Russland wesentliche Handelsvorteile als WTO-Mitglied.Die EU hat sich gegen eine Erhöhung der Einfuhrzölle entschieden und für eine Reihe von Sanktionen ausgesprochen, die Ein- und Ausfuhrverbote bzw. -beschränkungen für bestimmte Güter umfassen:ein EU-Einfuhrverbot für alle fertigen und halbfertigen Stahlerzeugnisseein EU-Ausfuhrverbot für Luxusgüter, das direkt gegen russische Eliten gerichtet istein EU-Einfuhrverbot für in Russland abgebaute, verarbeitete oder hergestellte Diamanten (ausgenommen Industriediamanten) im Rahmen des international abgestimmten Diamantenverbots durch die G7-Staaten mit dem Ziel, Russland diese wichtige Einnahmequelle in Höhe von schätzungsweise 4 Mrd. EUR pro Jahr zu entziehenein EU-Einfuhrverbot für Rohstoffe für die Stahlerzeugung, Primäraluminium, verarbeitete Aluminiumerzeugnisse und andere Metallwarenein EU-Einfuhrverbot für Helium, das erhebliche Einnahmen für Russland generiertein Einfuhrverbot für gestohlene ukrainische Kulturgüterdie Ausweitung des Ausfuhrverbots für Luxusautos auf alle Neu- und Gebrauchtwagen über 1,9 l Hubraum sowie auf alle Elektro- und Hybridfahrzeugeein vollständiges Verbot für bestimmte Arten von Maschinenbauteilenzusätzliche Einfuhrverbote für Zement, Gummiprodukte, Holz, Spirituosen, sonstige alkoholische Getränke und erlesene Meeresfrüchtegezielte Ausfuhrverbote in Bereichen, die Russland aufgrund seiner hohen Abhängigkeit von Lieferungen aus der EU empfindlich treffen. Hierzu gehören zum Beispiel Quanteninformatik, modernste Halbleiter, Präzisionsgeräte und -teile, Baugüter, verarbeitete Stahl-, Kupfer- und Aluminiumerzeugnisse, Laser, Batterien, Transportmittel und Chemikalien. Besondere Katalysatoren für Raffinerien fallen ebenfalls hierunter. Hierdurch werden die technologische Basis und die industrielle Kapazität Russlands geschwächtBeschränkungen für Industriegüter von militärischer Bedeutung, insbesondere für Mineralien, Chemikalien, Stahl, Glas und Feuerwerkskörperein Verbot der Bereitstellung von Unternehmens- und Designsoftware an die russische Regierung oder russische Unternehmendas Verbot, aus Russland stammendes Gold direkt oder indirekt zu erwerben, einzuführen oder weiterzugebeneine Ausfuhrbeschränkung für weitere 15 Technologiegüter, die in Kampfgebieten gefunden wurden, bzw. für Geräte, die zur Herstellung solcher Güter benötigt werdenein Verkaufs-, Lizenzierungs-, Übertragungs- bzw. Weitergabeverbot für Rechte an geistigem Eigentum und für Geschäftsgeheimnisse in Bezug auf sanktionierte Güter, um deren Herstellung außerhalb der EU zu verhindernverschärfte Einfuhrbeschränkungen für Eisen- und Stahlerzeugnisse, weil Importeure sanktionierter, in einem Drittland verarbeiteter Eisen- und Stahlerzeugnisse künftig nachweisen müssen, dass die Ausgangsmaterialien nicht aus Russland stammenstrengere Ausfuhrbeschränkungen für Güter und Technologien mit doppeltem Verwendungszweck sowie für fortgeschrittene Technologien für russische Einrichtungen und Einrichtungen aus Drittländern, die mit dem russischen militärisch-industriellen Komplex in Verbindung stehenAusfuhrbeschränkungen für bestimmte chemische Verbindungen, die zur Herstellung von Festtreibstoffen genutzt werdenAusfuhrbeschränkungen für computergesteuerte Werkzeugmaschinen (CNC-Maschinen), die zur Herstellung von Schlachtfeldausrüstung verwendet werdenAusfuhrverbote für Maschinen und Geräte, insbesondere Maschinen, die im Energiesektor eingesetzt werden, wie GasturbinenAusfuhrverbote für Chemikalien, insbesondere solche, die als Rohstoffe in der Industrie verwendet werdenAusfuhrverbote für bestimmte Metalle wie raffiniertes Kupfer und Waren aus Kupfer, Aluminium und Waren aus Aluminium sowie Waren aus StahlAusfuhrverbote für KunststoffeAusfuhrverbote für Salze und Erze Ausfuhrverbote für Baumaterialien Ausfuhrverbote für Gummierzeugnisse FAKTENAuf der Ausfuhrseite wird der Umfang der Exportbeschränkungen für Waren und Technologien auf bislang insgesamt 48 Mrd. EUR geschätzt. Das entspricht 54 % der EU-Ausfuhren vor der Invasion.58 % des Vorkriegs-Einfuhrvolumens sind von den Maßnahmen betroffen, was 91,2 Mrd. EUR gleichkommt.Der Gesamtwert der Ausfuhrbeschränkungen für Dienstleistungen liegt bei 3,28 Mrd. EUR (16 % der EU-Exporte vor der Invasion).Das Ausfuhrverbot für EU-Technologiegüter hat die technologieintensive Wirtschaft in Russland schrumpfen lassen. Besonders stark ging die Produktion von Pkw, sonstigen Fahrzeugen und Computern zurück.Keine der EU-Maßnahmen zielt in irgendeiner Weise auf den Handel mit Agrar- und Lebensmittelerzeugnissen, einschließlich Weizen und Düngemitteln, zwischen Drittländern und Russland ab. Stand: 23. Oktober 2025 Ein umfassendes SanktionskonzeptSanktionen gegen Einzelpersonen, Unternehmen und OrganisationenVisaMaßnahmen im Bereich Finanz- und UnternehmensdienstleistungenSanktionen im EnergiebereichSanktionen im VerkehrsbereichSanktionen für Güter mit doppeltem VerwendungszweckAbschöpfung und Einziehung von VermögenswertenWirksamkeit der Sanktionen