Überwindung des Fachkräftemangels in der EU © Sharne T/peopleimages.com - stock.adobe.comIn der gesamten EU herrscht nach wie vor Arbeitskräftemangel in einer Reihe von Wirtschaftszweigen und auf verschiedenen Qualifikationsniveaus. Arbeitgeber finden derzeit einfach nicht die nötigen Arbeitskräfte. Einer EU-Umfrage zufolge betrifft dies vor allem kleine und mittelständische Betriebe.Bei der Bewältigung des Arbeits- und Fachkräftemangels setzt die EU zunächst voll auf heimische Arbeitskräfte. Dies wird jedoch nicht ausreichen, um alle Stellen zu besetzen. Darum sind auch Fachkräfte und Talente aus dem Ausland Teil der Lösung.Um die Mitgliedstaaten im weltweiten Wettlauf um Talente zu unterstützen, hat die Kommission ein Paket zur Fachkräftemobilität mit drei Maßnahmen vorgeschlagen. Sie will: die Rekrutierung außerhalb der EU vereinfachen;dafür sorgen, dass in Drittländern erworbene Berufsqualifikationen und Kompetenzen schneller anerkannt werden;Lernmobilität für alle fördern.Damit die Mobilität beiden Seiten etwas bringt, sind Partnerschaften mit Drittländern unerlässlich, so wie im Paket dargelegt. Darum müssen wir etwas tun Die Arbeitslosenquote ist im September 2023 auf ein Rekordtief von 6 % gesunken. Schon 2022 blieben 2,9 % der Stellen unbesetzt, was einer Verdopplung der Quote gegenüber 2012 gleichkommt. Der demografische Wandel wird die Situation auf dem EU-Arbeitsmarkt weiter verschärfen. Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird bis 2030 auf 258 Millionen zurückgehen, gegenüber 265 Millionen im Jahr 2022. Rekrutierung außerhalb der EU vereinfachen Die Kommission schlägt die Einrichtung eines EU-Talentpools vor, um die Anwerbung von Arbeitssuchenden aus Nicht-EU-Ländern für Engpassberufe und zur Deckung des Arbeitsmarktbedarfs zu vereinfachen. Die Teilnahme am Talentpool ist freiwillig. Teilnehmende Mitgliedstaaten leisten einen Beitrag zur Verwaltung der Plattform. Die Plattform wird Drittstaatsangehörige und Arbeitgeber schneller und einfacher zusammenführen und beide Seiten umfassend über Einstellungsverfahren und die Lebens- und Arbeitsbedingungen informieren. Über die Plattform vermittelte Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern werden vor Ausbeutung geschützt. Um die Beziehungen zwischen der EU und wichtigen Partnerländern weiter zu verbessern, wird der EU-Talentpool auch Talentpartnerschaften unterstützen. Im Rahmen dieser Partnerschaften könnte Mobilität zu Arbeits- und Ausbildungszwecken organisiert werden, wodurch sich die Chancen auf legale Migration erhöhen und illegale Migration an Attraktivität verlieren würde. In Drittländern erworbene Berufsqualifikationen und Kompetenzen schneller anerkennen Die Kommission hat empfohlen, die Anerkennung von Kompetenzen und Qualifikationen von Drittstaatsangehörigen zu erleichtern. Im Rahmen der Maßnahmen wird das derzeitige System modernisiert und stärker daran angepasst, was für EU-Bürger/innen gilt, die in einen anderen Mitgliedstaat ziehen. Ziel ist es, durch zügigere Anerkennungsentscheidungen freie Stellen in EU-weiten Engpassberufen zu besetzen. Das System wird Empfehlungen für den Kapazitätsausbau in den zuständigen nationalen Behörden umfassen, damit Verfahren vereinfacht und beschleunigt werden können. Zum Beispiel durch Verbesserungen im Hinblick auf die Vergleichbarkeit von Qualifikationen und die Bewertung der Kompetenzen. Lernmobilität als Chance für alle Lernmobilität sollte innerhalb der EU zum integralen Bestandteil aller Bildungswege werden – in der Schule, in der beruflichen Aus- und Weiterbildung, in der Hochschul- und Erwachsenenbildung bis hin zum Jugendaustausch. Die Kommission will mehr Mobilität, und zwar bis 2030 mindestens: 25 % bei Hochschulabsolvierenden 20 % bei Lernenden mit geringeren Chancen 15 % bei Lernenden in der beruflichen Bildung Sie will auch die Attraktivität der EU als Ort des Lernens für Menschen aus Drittländern erhöhen. Hintergrund Ohne konzertierte Aktion zur Behebung des Fachkräftemangels in der EU könnte der grüne und digitale Wandel ins Stocken geraten. Die Wettbewerbsfähigkeit der EU würde gedämpft und öffentliche Dienstleistungen in Bereichen, in denen bereits zu viele Stellen unbesetzt sind, würden ausbluten – zum Beispiel die Gesundheits- und Langzeitpflege. Darum ist das Paket so wichtig. Es geht strategisch an den Arbeits- und Fachkräftemangel heran und baut auf den laufenden Arbeiten am Paket zu Kompetenzen und Talenten und dem neuen Migrations- und Asylpaket auf. So leistet es einen Beitrag zum Europäischen Jahr der Kompetenzen 2023. Dokumente General publications15. November 2023Legal documents on the Skills and Talent mobility package Links zum Thema Europäisches Jahr der KompetenzenStudieren in EuropaEurobarometer zum Fachkräftemangel in KMU
© Sharne T/peopleimages.com - stock.adobe.comIn der gesamten EU herrscht nach wie vor Arbeitskräftemangel in einer Reihe von Wirtschaftszweigen und auf verschiedenen Qualifikationsniveaus. Arbeitgeber finden derzeit einfach nicht die nötigen Arbeitskräfte. Einer EU-Umfrage zufolge betrifft dies vor allem kleine und mittelständische Betriebe.Bei der Bewältigung des Arbeits- und Fachkräftemangels setzt die EU zunächst voll auf heimische Arbeitskräfte. Dies wird jedoch nicht ausreichen, um alle Stellen zu besetzen. Darum sind auch Fachkräfte und Talente aus dem Ausland Teil der Lösung.Um die Mitgliedstaaten im weltweiten Wettlauf um Talente zu unterstützen, hat die Kommission ein Paket zur Fachkräftemobilität mit drei Maßnahmen vorgeschlagen. Sie will: die Rekrutierung außerhalb der EU vereinfachen;dafür sorgen, dass in Drittländern erworbene Berufsqualifikationen und Kompetenzen schneller anerkannt werden;Lernmobilität für alle fördern.Damit die Mobilität beiden Seiten etwas bringt, sind Partnerschaften mit Drittländern unerlässlich, so wie im Paket dargelegt.
Die Arbeitslosenquote ist im September 2023 auf ein Rekordtief von 6 % gesunken. Schon 2022 blieben 2,9 % der Stellen unbesetzt, was einer Verdopplung der Quote gegenüber 2012 gleichkommt. Der demografische Wandel wird die Situation auf dem EU-Arbeitsmarkt weiter verschärfen. Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird bis 2030 auf 258 Millionen zurückgehen, gegenüber 265 Millionen im Jahr 2022.
Lernmobilität sollte innerhalb der EU zum integralen Bestandteil aller Bildungswege werden – in der Schule, in der beruflichen Aus- und Weiterbildung, in der Hochschul- und Erwachsenenbildung bis hin zum Jugendaustausch. Die Kommission will mehr Mobilität, und zwar bis 2030 mindestens: 25 % bei Hochschulabsolvierenden 20 % bei Lernenden mit geringeren Chancen 15 % bei Lernenden in der beruflichen Bildung Sie will auch die Attraktivität der EU als Ort des Lernens für Menschen aus Drittländern erhöhen.