Die Landwirtschaft sichert unser Heute und Morgen
Der europäische Agrar- und Lebensmittelsektor versorgt 450 Millionen Menschen mit sicheren, gesunden und erschwinglichen Lebensmitteln.
Die Landwirtinnen und Landwirte in der EU ermöglichen die Unabhängigkeit Europas bei der Lebensmittelversorgung und sind wichtig für Beschäftigung und nachhaltiges Wachstum in ländlichen Gebieten. Auch zum gemeinsamen grünen Wandel leisten sie einen wesentlichen Beitrag. Gleichzeitig müssen sie sich jedoch unter anderem gegen den Klimawandel und einen globalen Konkurrenzkampf behaupten. Sie haben Widrigkeiten wie der Corona-Pandemie, der Energiekrise, den Folgen des Ukraine-Kriegs und der hohen Inflation auf bemerkenswerte Weise standgehalten.
Eröffnung des strategischen Dialogs
Angesichts der zunehmenden Herausforderungen sucht die EU nach Wegen, wie sie die Landwirtinnen und Landwirte bestmöglich unterstützen und die Agrarpolitik an deren Bedürfnisse anpassen kann.
Deshalb ist Präsidentin von der Leyen nun ihrem in der Rede zur Lage der Union 2023 angekündigten Versprechen nachgekommen und hat einen strategischen Dialog zur Zukunft der Landwirtschaft eingeleitet.
Die EU-Kommission versammelt Landwirtinnen und Landwirte, Inhaberinnen und Inhaber lokaler Lebensmittelgeschäfte, europäische Einzelhändlerinnen und Einzelhändler, Verbraucherorganisationen, Umweltgruppen, Finanzinstitute und Hochschulen an einem Tisch, um Ideen auszutauschen und den Anliegen der Landwirtinnen und Landwirte Gehör zu schenken.
Zum Vorsitzenden des Dialogs wurde Professor Peter Strohschneider ernannt, der zuvor der Zukunftskommission Landwirtschaft der deutschen Bundesregierung vorstand.
Das erste Treffen im Rahmen des strategischen Dialogs zur Landwirtschaft fand am 25. Januar 2024 statt.
Termine der Plenarsitzungen:
- Plenum 125. Januar
- Plenum 211./12. März
- Plenum 322./23. April
- Plenum 411./12. Juni.
- Plenum 59./10. Juli
- Agroecology Europe (AEEU)
- Europäischer Verbraucherverband (Bureau Européen des Unions de Consommateurs – BEUC)
- BirdLife Europe (BirdLife)
- Conseil Européen des Jeunes Agriculteurs (Europäischer Rat der Junglandwirte – CEJA)
- European Liaison Committee for Agriculture and agri-food trade (Europäischer Verbindungsausschuss für Landwirtschaft und Agrarhandel – CELCAA)
- European agri-cooperatives (Europäische Agrargenossenschaften – COGECA)
- European farmers (Europäische Landwirte – COPA)
- Europäische Vereinigung der Genossenschaftsbanken (EACB)
- European Coordination Via Campesina (ECVC)
- Europäisches Umweltbüro (EUB)
- Europäischer Verband der Gewerkschaften für Ernährung, Landwirtschaft und Tourismus (EFFAT)
- Europäische Investitionsbank (EIB)
- Europäische LEADER-Vereinigung für ländliche Entwicklung (ELARD)
- Europäischer Grundeigentümerverband (ELO)
- Europäische Agrarforschungsinitiative (EURAGRI)
- EuroCommerce: Dachverband des europäischen Groß-, Einzel- und Außenhandels
- Eurogroup for Animals
- Europäischer Verband der Bioindustrien (EuropaBio)
- Euroseeds
- Europäischer Verband der Lebensmittelbanken (FEBA)
- Fertilizers Europe
- FoodDrinkEurope
- Food Services Europe (FSE)
- Europäischer Arbeitgeberverband der berufsständischen landwirtschaftlichen Organisationen (GEOPA)
- Greenpeace Europe
- EU-Gruppe der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM Organics Europe)
- Rural Youth Europe
- Slow Food
- Universität Wageningen
Ziel des Dialogs
Der Dialog dient dazu, eine gemeinsame Vision vom künftigen europäischen Agrar- und Lebensmittelsystem zu entwickeln. Folgende Fragen werden erörtert:
- Wie können wir unseren Landwirtinnen und Landwirten und den ländlichen Gemeinschaften, in denen sie leben, eine bessere Perspektive, einschließlich eines angemessenen Lebensstandards, bieten?
- Wie können wir die Landwirtschaft unter Achtung der Grenzen unseres Planeten und seines Ökosystems unterstützen?
- Wie können wir die enormen Chancen, die uns Wissen und technologische Innovation bieten, besser nutzen?
- Wie können wir dafür sorgen, dass das europäische Lebensmittelsystem in einer vom Wettbewerb geprägten Welt einer erfolgreichen und prosperierenden Zukunft entgegensehen kann?
Der Dialog ist eine Gelegenheit, mehr über die Perspektiven, Ambitionen, Anliegen und Lösungsvorschläge der Landwirtinnen und Landwirte sowie anderer wichtiger Interessenträger entlang der gesamten Lebensmittelkette zu erfahren, um eine gemeinsame Grundlage für die Gestaltung der Zukunft des europäischen Agrar- und Lebensmittelsektors zu finden.
Hören Sie die neueste Folge des Podcasts #FoodForEurope.
Professor Peter Strohschneider, Vorsitzender des strategischen Dialogs zur Zukunft der Landwirtschaft in der EU, erklärt:
- Die Objektivität der Diskussionen
- Die Verfahrensschritte
- Die nächsten Herausforderungen
Am 11. und 12. März fand in Brüssel die zweite Plenarsitzung des Strategischen Dialogs zur Zukunft der EU-Landwirtschaft statt. Der am 25. Januar von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eingeleitete Strategische Dialog findet derzeit unter aktiver Beteiligung von 29 Interessenvertretungen unter Vorsitz von Professor Peter Strohschneider statt.
EU-Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft
2023 hat die EU-Kommission in Form einer neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bereits ein auf fünf Jahre angelegtes Fördersystem für die Landwirtschaft auf den Weg gebracht. Es ist mit 300 Mrd. EUR ausgestattet und soll Landwirtinnen und Landwirte zur Einführung nachhaltigerer und robusterer Praktiken motivieren. Außerdem werden sie für die Speicherung von CO2 mit einem Zuschlag belohnt.
Die GAP-Strategiepläne der Mitgliedstaaten sehen ein höheres Maß an Unterstützung für diejenigen vor, die diese am dringendsten benötigen. So kommen mehr als 10 % der EU-Direktzahlungen, d. h. 4 Mrd. EUR jährlich, kleineren Landwirtschaftsbetrieben zugute. Darüber hinaus wurde die Soforthilfe für Naturkatastrophen und Preisschocks aufgestockt.
Allein im Jahr 2023 stellte die EU Sonderhilfen von über 500 Mio. EUR für die am stärksten krisengeschwächten Landwirtinnen und Landwirte bereit.
Als Reaktion auf die Bauernproteste hat die Kommission Vorschläge zum Bürokratieabbau vorgelegt und plant Maßnahmen, um die Position der Landwirtinnen und Landwirte in der Lebensmittelkette zu verbessern und unlautere Handelspraktiken noch stärker zu unterbinden. Außerdem hat sie zwei Umfragen eingeleitet: in der ersten Umfrage können Landwirtinnen und Landwirte und alle kleinen Lieferanten in der gesamten Lebensmittelversorgungskette ihre Ansichten zu ihren Erfahrungen mit unlauteren Handelspraktiken äußern, in der zweiten Umfrage werden die Ansichten der Landwirtinnen und Landwirte zur Vereinfachung bestimmter Vorschriften und Verfahren eingeholt.