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Krisenmanagement und Solidarität

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Katastrophenschutzverfahren der Union

Über das Katastrophenschutzverfahren koordinierte und finanzierte die EU während der Corona-Pandemie die Lieferung von medizinischer Ausrüstung und anderen Bedarfsartikeln und kofinanzierte Rückholflüge für knapp 100 000 Bürgerinnen und Bürger.

Schutzausrüstung wie Masken, Kittel, Handschuhe, Schutzbrillen, Schutzanzüge, Desinfektionsmittel und sonstige Artikel wurden europa- und weltweit an Länder geliefert, die um Hilfe ersuchten.

Insgesamt hat die EU während der Corona-Pandemie im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens:

  • Lieferungen von über 190 Millionen medizinischen Hilfsgütern und persönlichen Schutzausrüstungen koordiniert und kofinanziert

  • das medizinische Personal in Krankenhäusern aufgestockt

  • über 10,5 Millionen Impfdosen in mehr als 55 Ländern bereitgestellt

Die Unterstützung erfolgte über das EU-Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen. Das Zentrum kam über 170 zusätzlichen Hilfeersuchen im Zusammenhang mit Corona nach – Rückholungen nicht einberechnet.

rescEU – gemeinsame Vorratshaltung für Medizinprodukte

„Team Europa“ – Hilfe über die EU-Grenzen hinaus

Von Pandemiebeginn Anfang 2020 bis Ende 2021 wurden 47,7 Mrd. EUR im Rahmen von „Team Europaausgezahlt, um mehr als 140 Partnerländern bei der Bewältigung der Corona-Krise und ihrer Folgen zu helfen. Die Kommission erstattete im Rahmen eines gemeinsamen Team-Europa-Überwachungsmechanismus Bericht über die geleistete Unterstützung. Mobilisiert wurden Mittel der EU, ihrer Mitgliedstaaten, der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.

Von den insgesamt 53,7 Mrd. EUR, die durch „Team Europa“ mobilisiert wurden, wurden bis Dezember 2021 47,7 Mrd. EUR ausgezahlt: 3 Mrd. EUR für humanitäre Soforthilfe, 10,6 Mrd. EUR zur Stärkung der Gesundheits-, Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungssysteme und 34,1 Mrd. EUR zur Abmilderung der sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, vor allem am Arbeitsmarkt und in der Bildung.

Die Auszahlungen im Detail:

  • Europäische Nachbarschaftspolitik: 13,6 Mrd. EUR von 15,6 Mrd. EUR

  • Subsahara-Afrika: 8,3 Mrd. EUR von 9 Mrd. EUR

  • Westbalkan und Türkei: 6,8 Mrd. EUR von 7,6 Mrd. EUR

  • Asien und pazifischer Raum: 4 Mrd. EUR von 4,3 Mrd. EUR

  • Lateinamerika und Karibik: 2,5 Mrd. EUR von 3,2 Mrd. EUR

  • Afrika, Karibik und Pazifik, regional: 539 Mio. EUR von 743 Mio. EUR

  • Überseeische Gebiete und Grönland: 579 Mio. EUR von 631 Mio. EUR

  • Globale Programme: 8,6 Mrd. EUR von 9,7 Mrd. EUR

Im Rahmen ihrer jährlichen statistischen Berichterstattung zur Entwicklungshilfe hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Daten zu den Ausgaben der Geldgeber im Zusammenhang mit Corona erhoben und veröffentlicht. Die Zahlen für „Team Europa“ für das Jahr 2022 werden bald im Online-Gläubigermeldesystem der OECD (Creditor Reporting System – CRS) abrufbar sein. Dort können alle mit dem Stichwort COVID (#COVID-19) gekennzeichneten Transaktionen eingesehen und die entsprechenden Datensätze heruntergeladen werden. Die Daten für 2022 werden voraussichtlich im Dezember 2023 von der OECD veröffentlicht.

Weltweite Impfung

Pandemien machen an Grenzen nicht halt. Von Anfang an bemühte sich die EU um einen fairen Zugang zu erschwinglichen, sicheren und wirksamen COVID-19-Impfstoffen für alle. Sie organisierte die weltweite Coronavirus-Krisenreaktion, brachte zusammen mit Partnern den ACT (Access to COVID-19 Tools)-Accelerator auf den Weg und unterstützte COVAX, eine globale Initiative für gleichberechtigten Zugang zu Corona-Impfstoffen.

Die Kommission, die Mitgliedstaaten und die Europäische Investitionsbank waren die größten Geldgeber der COVAX-Initiative: Dank Hilfen in Höhe von über 5 Mrd. EUR konnten 92 Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen mit 1,8 Milliarden Impfstoffdosen versorgt werden.

Gleichzeitig konnten die Mitgliedstaaten die von der EU u. a. via COVAX erworbenen Impfdosen über den EU-Mechanismus für die gemeinsame Nutzung des Impfstoffbestands mit Drittländern teilen.

Bis August 2023 spendeten die EU-Mitgliedstaaten mehr als 530 Millionen Dosen an Länder auf der ganzen Welt. Die Abgabe erfolgte größtenteils (etwa 445 Millionen Dosen) über COVAX. Daneben haben die EU-Mitgliedstaaten 87 Millionen Dosen im Zuge bilateraler Spenden – beispielsweise an Nachbarländer im Westbalkan – geliefert.

Außerdem unterstützte die EU ihre Partner bei Impfstrategien und Logistik. So stellte sie 300 Mio. EUR für eine schnellere Impfstoffbeschaffung und Durchimpfung in Afrika und weitere 100 Mio. EUR für einen besseren Zugang zu und Einsatz von Diagnostika und Therapeutika sowie für effizientere Gesundheitssysteme in den Partnerländern bereit.

Mit der im Mai 2021 ins Leben gerufenen 1 Mrd. EUR schweren Team-Europa-Initiative zur Herstellung und Verteilung von Impfstoffen in Afrika wurde die Afrikanische Union bei der Verwirklichung ihres Ziels unterstützt, bis 2040 60 % der auf dem Kontinent benötigten Impfstoffe vor Ort zu produzieren. Gemeinsam mit Spanien baute die EU zudem eine Partnerschaft mit Lateinamerika und der Karibik auf, um dort die Herstellung von Impfstoffen, Arzneimitteln und anderen Gesundheitstechnologien zu fördern und die Gesundheitssysteme zu stärken.

Haftungsausschluss: Die Seite wurde zuletzt im September 2023 aktualisiert.