Die 27. UN-Klimakonferenz (COP27) fand vom 6.-20. November 2022 in Scharm El-Scheich statt.
Wenn wir die Ziele des Pariser Klimaabkommens und des UN-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen erreichen wollen, müssen wir zügig handeln. Darum ging es beim COP27-Gipfel unter ägyptischem Vorsitz.
Auf der COP27 hat die EU-Kommission alles darangesetzt, damit das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, greifbar bleibt. Nicht zuletzt hat eine geschlossen auftretende EU darauf gedrängt, die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht aus den Augen zu verlieren. Zudem hat die EU ausgewogene Finanzvereinbarungen mit weiteren Gebern vermittelt, die besonders betroffenen Ländern bei der Bewältigung klimabedingter Zerstörungen und Schäden helfen sollen.
- Einig war man sich darin, dass die Erderwärmung nur dann auf 1,5 °C begrenzt werden kann, wenn der weltweite CO2-Ausstoß bis 2030 rasch, grundlegend und nachhaltig um 43 % gegenüber 2019 verringert wird.
- Bekräftigt wurde die Forderung des Klimapakts von Glasgow, die national festgelegten Beiträge (NDC) bis Ende 2023 zu aktualisieren, um sie mit dem Temperaturziel des Pariser Klimaabkommens in Einklang zu bringen.
- Der Glasgower Klimapakt ist die Richtschnur für ein neues Arbeitsprogramm zur Eindämmung des Klimawandels im Sinne der Klimaneutralität.
- Man einigte sich auf neue Finanzvereinbarungen zur Unterstützung von Entwicklungsländern, die besonders stark unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden. Hierzu gehört auch ein neuer Entschädigungsfonds für Zerstörungen und Schäden.
EU-Initiativen bei der COP 27
Strategische Partnerschaften
Auf der COP 27 hat die Kommission zahlreiche bilaterale und multilaterale Abkommen geschlossen. Zu nennen sind die strategischen Partnerschaftsvereinbarungen mit
- Kasachstan zu Rohstoffen, Batterien und erneuerbarem Wasserstoff
- Namibia zu nachhaltigen Rohstoffen und erneuerbarem Wasserstoff
- Ägypten für erneuerbaren Wasserstoff
Waldpartnerschaften
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Waldpartnerschaften mit Guyana, der Mongolei, dem Kongo, Uganda und Sambia ins Leben gerufen. Konkret hilft die EU bei der nachhaltigen Bewirtschaftung und Erhaltung der Wälder, einer der reichsten natürlichen Ressourcen der Welt — im Sinne des Klima- und Artenschutzes und einer nachhaltigen Entwicklung. Mehr dazu
Die Kraft der Natur bei der Bewältigung von Klima- und Biodiversitätskrise stand auch im Mittelpunkt der Artenschutzkonferenz (COP15) im Dezember im kanadischen Montreal.
Reduzierung der Methanemissionen
Die USA, die EU und ihre Partner haben 2021 offiziell die Initiative „Global Methane Pledge“ gestartet, die eine geringeren Methanausstoß bewirken soll, damit eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C realistisch bleibt. Bei der COP 27 begrüßte die Kommission die wachsende Unterstützung dieser Initiative, der sich inzwischen über 150 Länder angeschlossen haben. Mehr dazu
Afrika: Unterstützung zur Klimaanpassung und Klimaresilienz
Die EU und die Afrikanische Union haben im Rahmen des Global Gateway-Investitionspakets EU-Afrika eine neue Team-Europa-Initiative zur Klimaanpassung und Klimaresilienz in Afrika angekündigt. Sie kombiniert bestehende und neue Programme zur Anpassung an den Klimawandel im Umfang von gut 1 Mrd. EUR und macht sie durch engere Abstimmung und intensiveren Austausch zwischen EU und AU wirksamer.
Partnerschaft für eine gerechte Energiewende
2021 haben Südafrika, Frankreich, Deutschland, das Vereinigte Königreich und die USA gemeinsam mit der EU eine neue ehrgeizige, langfristige Partnerschaft für eine gerechte Energiewende angekündigt, um Südafrika bei der Verringerung der CO2-Emissionen zu unterstützen. So soll die südafrikanische Wirtschaft, insbesondere das Stromnetz, möglichst rasch weniger CO2 produzieren. Die EU begrüßte und unterstützte bei der COP27 ferner den Investitionsplan Südafrikas für eine gerechte Energiewende und besiegelte beim G20-Gipfel auf Bali eine neue Partnerschaft mit Indonesien für eine gerechte Energiewende.
Am Rande der Konferenz hielt die Kommission 125 Veranstaltungen im EU-Pavillon sowie online ab. Dabei ging es um Themen wie Artenschutz und Wiederherstellung der Natur, Energieversorgungssicherheit und ökologische Wende, nachhaltiges Finanzwesen, Ernährungs- und Wasserversorgungssicherheit oder Forschung und Innovation. Hierzu gehörte auch ein Dialog zwischen Exekutiv-Vizepräsident Frans Timmermans und Jugendvertretern aus aller Welt.
Der Beitrag von Team Europa zur globalen Klimaschutzfinanzierung
Wenn wir der Klimakrise Herr werden wollen, müssen wir die Emissionen weltweit senken. Viele Länder leiden bereits unter den Folgen dieser Krise. Zwischen 2013 und 2020 hat die EU Entwicklungsländer im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Anpassung an den Klimawandel finanziell unterstützt:
- Finanzierung weltweiter Klimaschutzmaßnahmen, vor allem für die ärmsten und am stärksten betroffenen Länder und lokalen Gemeinschaften
- Finanzhilfen zwecks Mobilisierung privater Investitionen und Finanzierungen seitens internationaler Entwicklungsbanken
Mit 23,4 Mrd. EUR, davon knapp die Hälfte in Form von Zuschüssen, leisteten die EU und ihre Mitgliedstaaten 2020 den größten Beitrag zur öffentlichen Klimaschutzfinanzierung in den Entwicklungsländern. Das ist ein erheblicher Teil der von den Industrieländern beim Kopenhagener Klimagipfel 2009 zugesagten Gesamtsumme von 100 Mrd. USD.