Damit die EU beim digitalen Wandel auf Kurs bleibt, müssen die EU-Länder mehr in digitale Kompetenzen, hochwertige Konnektivität und die Einführung künstlicher Intelligenz investieren. Dies ist die wichtigste Schlussfolgerung des Berichts über den Stand der digitalen Dekade. Er bietet einen Überblick über die Fortschritte, die im Hinblick auf die Digitalziele und -vorgaben für 2030 im Rahmen des Politikprogramms für die digitale Dekade erzielt wurden. Der Bericht analysiert auch die nationalen strategischen Fahrpläne für die digitale Dekade, in denen die geplanten nationalen Maßnahmen als Beitrag zum digitalen Wandel der EU dargelegt werden. Eine wichtige Feststellung des Berichts ist, dass die EU-Länder ihre Maßnahmen verstärken und ehrgeiziger vorgehen müssen, wenn sie die Ziele für die digitale Dekade erreichen wollen, die für den künftigen wirtschaftlichen Wohlstand so wichtig sind.
Laut Bericht bestehen nach wie vor erhebliche Lücken im Hinblick auf bestimmte Ziele. Erst 64 % der Haushalte sind ans Glasfasernetz angeschlossen. 5G-Netze gibt es erst in 50 % des EU-Gebiets, und ihre Leistung reicht nach wie vor nicht aus, um fortgeschrittene 5G-Dienste zu erbringen. Ähnlich sieht es bei der Nutzung von KI, Cloud-Computing und/oder Big Data durch europäische Unternehmen aus, wo die Zielmarke der digitalen Dekade von 75 % deutlich unterschritten wurde. Setzt sich der derzeitige Trend fort, werden bis 2030 nur 64 % der Unternehmen Cloud-Computing, 50 % Big Data und 17 % KI nutzen.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, sollten Kommission und Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um einen wirklich funktionierenden digitalen Binnenmarkt zu fördern. Auch sollten sie Anreize für die Einführung innovativer digitaler Instrumente durch KMU schaffen.
Im Hinblick auf digitale Kompetenzen besteht ebenfalls großer Nachholbedarf, denn nur 55,6 % der EU-Bevölkerung haben zumindest grundlegende digitale Kenntnisse. Hier wäre laut Bericht ein vielschichtiger Ansatz nötig, um auf allen Bildungsebenen digitale Kompetenzen zu fördern und bei jungen Menschen, vor allem Mädchen, ein größeres Interesse für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT-Fächer) zu wecken.
Positive Entwicklungen waren bei der Digitalisierung aller wichtigen öffentlichen Dienste und bei der Bereitstellung elektronischer Patientenakten zu vermelden. Hier sind die Mitgliedstaaten ihrem Ziel nähergekommen und bieten zunehmend auch die Möglichkeit, sich mit einem sicheren digitalen Identitätsnachweis (eID) auszuweisen.
Die EU-Länder müssen nun ihre nationalen Fahrpläne überprüfen und anpassen, um sie vor dem 2. Dezember 2024 mit den Zielen des Politikprogramms für die digitale Dekade in Einklang zu bringen. Die Kommission wird die Umsetzung dieser Empfehlungen überwachen und bewerten und im nächsten Bericht 2025 über die Fortschritte berichten.
Weitere Informationen
Ein Europa für das digitale Zeitalter
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 3. Juli 2024
- Autor
- Generaldirektion Kommunikation