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Grundrechte im EU-Gesetzgebungsverfahren

  Strategie und Vorschläge zur Verankerung der Grundrechte im EU-Recht

Strategie

2010 verabschiedete die EU-Kommission eine Strategie, mit der die Umsetzung der in der Charta verankerten Rechte und Freiheiten beaufsichtigt und sichergestellt werden soll. Die drei Hauptziele sind:

  • Sicherstellung, dass die Rechte und Grundsätze der Charta in allen Phasen des Gesetzgebungsverfahrens berücksichtigt werden
  • Bessere Aufklärung der EU-Bürger/innen über den Schutz ihrer Grundrechte
  • Überwachung der Fortschritte bei der Anwendung der Charta in Form von Jahresberichten

Strategie zur wirksamen Umsetzung der Charta der Grundrechte durch die Europäische Union

Neue Gesetzgebungsvorschläge

Alle EU-Gesetzgebungsvorschläge müssen mit der Charta vereinbar sein. Die Kommission prüft nun verstärkt, wie sich Gesetzgebungsvorschläge auf die Grundrechte auswirken können. Daher hat sie Leitlinien zur Berücksichtigung der Grundrechte in Folgenabschätzungen angenommen.

Operative Leitlinien zur Berücksichtigung der Grundrechte in Folgenabschätzungen der Kommission

Seit 2015 enthält das Paket für bessere Rechtsetzung auch eine eigene Checkliste für Folgenabschätzungen.

Anhand der Checkliste prüft die Kommission, inwiefern ein Vorschlag die Grundrechte beeinträchtigen könnte, und führt anschließend systematisch eine Folgenabschätzung durch.

Während des Gesetzgebungsverfahrens stellt die Kommission gemeinsam mit den gesetzgebenden Organen sicher, dass die EU-Vorschriften der Grundrechtecharta nicht widersprechen.

Checkliste Grundrechte

Projekte

Das EU-geförderte Projekt Ch@rter Click! bietet ein praktisches Instrumentarium – eine Checkliste und eine Video-Anleitung – für Opfer von Grundrechtsverletzungen, Juristen, Ombudsleute, Gleichstellungsstellen und andere nationale Menschenrechtsinstitutionen, um einen möglichen Schutz durch die EU-Charta der Grundrechte zu prüfen.

Das Projekt Ch@rter Click!

Ch@rter Click! – Checkliste

Ch@rter Click! – Video-Anleitung

Die Charta und nationales Recht

Die Charta erlaubt es der Europäischen Kommission nicht, im Bereich der Grundrechte tätig zu werden. Das kann sie nur dann, wenn es um EU-Recht geht (beispielsweise wenn durch eine nationale Vorschrift das EU-Recht in einer Weise angewendet wird, die mit der Charta unvereinbar ist).

Die Mitgliedstaaten haben ihre eigenen Grundrechtschutzsysteme, die sich auf die nationalen Verfassungen und Gerichte stützen. Zudem müssen sie ihre internationalen Menschenrechtsverpflichtungen wie etwa die Europäische Menschenrechtskonvention einhalten. Diese Bestimmungen werden durch die Charta nicht ersetzt. Die Wahrung der Grundrechte ist deswegen in erster Linie Angelegenheit der nationalen Gerichte.

New legislative proposals

All proposals for EU legislation must respect the Charter. The Commission therefore reinforced its assessment of the impact of new legislative proposals on fundamental rights. In particular, the European Commission adopted a set of guidelines on fundamental rights in impact assessments.

Operational guidance on taking account of fundamental rights in European Commission impact assessments.

As of 2015, the new better regulation package also includes a specific check list for impact assessments.

The European Commission uses this checklist to identify which fundamental rights could be affected by a proposal and systematically assesses the impact of each envisaged policy option on these rights.

During the legislative process, the European Commission works with co-legislators to ensure that EU law is in line with the Charter.

Fundamental Rights check list

Projects

The EU funded Ch@rter Click! project has created a practical toolkit, a checklist and tutorial, aimed to assist victims of fundamental rights violations, lawyers, national judges, ombudspersons, equality bodies and other national human rights institutions in determining whether the Charter of Fundamental Rights of European Union can provide protection in a specific case.

The Ch@rter Click! project

Ch@rter Click! - checklist

Ch@rter Click!- tutorial

The charter and national law

The Charter does not establish a general power for the European Commission to intervene in the area of fundamental rights. It can intervene only when EU law comes into play (for example, when EU legislation is adopted or when a national measure applies EU law in a manner incompatible with the Charter).

EU countries have their own systems for protecting fundamental rights through national constitutions and courts. They also have to respect their international human rights obligations, such as the European Convention of Human Rights. The Charter is not a replacement for them. Therefore, it is up to the national courts to ensure respect for fundamental rights.