Robert Schumans prophetische Worte von 1950 haben nichts von ihrer Gültigkeit verloren:„Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung. Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen.“Am 9. Mai 1950 legte der damalige französische Außenminister Robert Schuman einen Plan für eine vertiefte Zusammenarbeit in Europa vor – er sollte die Grundlage für das Projekt der europäischen Integration werden. Seine Rede an jenem Tag – in die Geschichtsbücher eingegangen als Schuman-Erklärung – gilt inzwischen weithin als Geburtsstunde der Europäischen Union. Deshalb feiern wir am 9. Mai Europatag. Im Jahr 1950 erholten sich die europäischen Länder noch von den katastrophalen menschlichen und wirtschaftlichen Folgen des Zweiten Weltkriegs. Eine Gruppe europäischer Politiker und Politikerinnen, die entschlossen waren, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen, teilte die Vision eines geeinten Europas, das weitere Konflikte zwischen europäischen Ländern verhindern würde. Schumans Plan ebnete den Weg für die Verwirklichung dieser Vision.Der in Zusammenarbeit mit Jean Monnet entwickelte Plan basierte auf zwei Grundprinzipien: Frieden und Solidarität. Sie sollten durch die Integration der westeuropäischen Kohle- und Stahlindustrie erreicht werden. So wurde 1952 die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl ins Leben gerufen, in der Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg zusammenkamen, um ihre Kohle- und Stahlindustrie unter eine gemeinsame Verwaltung zu stellen. In den folgenden Jahrzehnten hat sich diese Zusammenarbeit auf viele andere Bereiche ausgeweitet, und aus der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl mit sechs Mitgliedsländern ist die Europäische Union geworden, wie wir sie heute kennen – mit 27 Mitgliedstaaten. In den vergangenen 75 Jahren haben wir den Zusammenbruch des Kommunismus und diktatorischer Regime auf unserem Kontinent erlebt. Wir waren Zeugen des Baus und des Falls der Berliner Mauer. Wir durften große Errungenschaften der EU begleiten, von der Errichtung des Binnenmarkts über Erasmus bis hin zum Schengen-Raum und zum Euro. Heute feiern wir diesen besonderen Jahrestag und alles, was wir gemeinsam erreicht und aufgebaut haben. Zur Feier des Europatags öffnen die EU-Institutionen allen Bürgerinnen und Bürgern ihre Türen. Es wird viele Aktivitäten in Brüssel, Straßburg und Luxemburg sowie Online-Veranstaltungen geben. Feiern Sie mit! Alle Aktivitäten sind gratis, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.Mehr erfahrenVeranstaltungen zum EuropatagEuropäische Kommission: Feierlichkeiten zum Europatag 2025Die Schuman-ErklärungRobert Schuman: Architekt des europäischen Einigungswerkes Einzelheiten Datum der Veröffentlichung9. Mai 2025AutorGeneraldirektion Kommunikation