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Strategische Vorausschau 2020

Strategische Vorausschau und Politikgestaltung der EU

Die strategische Vorausschau soll in die Politikgestaltung der EU eingebettet werden. Das ermöglicht uns:

  • kollektive Intelligenz aufzubauen und zu nutzen, um frühzeitig und wirksamer Entwicklungen vorherzusehen und uns auf neue Chancen und Herausforderungen vorzubereiten;
  • sicherzustellen, dass die strategische Vorausschau zu einem festen Bestandteil des Instrumentariums für eine bessere Rechtsetzung wird – auch für Ex-ante-Folgenabschätzungen – und das REFIT-Programm zur Gewährleistung der Effizienz und Leistungsfähigkeit der Rechtsetzung unterstützt;
  • eingehende und partizipative vorausschauende Maßnahmen zu wichtigen Initiativen durchzuführen, die in die jährliche Rede zur Lage der Union, Arbeitsprogramme der Kommission und die mehrjährige Programmplanung einfließen;
  • eine enge Zusammenarbeit und Allianzen mit anderen EU-Institutionen und Partnern, den Mitgliedstaaten und anderen wesentlichen Interessenträgern zu fördern.

Widerstandsfähigkeit als neuer Kompass für die EU-Politik

Die COVID-19-Krise hat deutlich gezeigt, dass Europa widerstandsfähiger werden muss – nicht nur, um Herausforderungen zu meistern, sondern auch, um den Wandel auf nachhaltige, faire und demokratische Weise zu gestalten. In unserer Mitteilung erläutern wir, wie im Rahmen der strategischen Vorausschau entwickelte, zukunftsorientierte Maßnahmen zu einem krisenfesteren Europa beitragen werden.

Dazu analysieren wir vier Bereiche, in denen die EU widerstandsfähiger werden soll. Mit der strategischen Vorausschau können wir potenzielle negative Entwicklungen vorhersehen und unsere Widerstandsfähigkeit durch strukturelle Veränderungen stärken. Dabei berücksichtigen wir gegenwärtige und künftige Krisen, die sich auf wichtige Megatrends und neue Fragestellungen auswirken. Politische Maßnahmen, die sich auf die strategische Vorausschau stützen, sind wirksamer, um Schwachstellen zu beheben und Kapazitäten zu stärken, die die Krise zutage gebracht hat. Das eröffnet neue Chancen für ein widerstandsfähigeres Europa.

Wichtige Erkenntnisse

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Soziale und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit

Die Pandemie hat Ungleichheiten vertieft, demografische Ungleichgewichte und Armut verstärkt, die Automatisierung beschleunigt und sich sehr stark auf den Dienstleistungssektor ausgewirkt. Mit der strategischen Vorausschau können wir Kompetenzen ermitteln, die für die Zukunft notwendig sind und in die wir jetzt investieren müssen, und eine breite gesellschaftliche Debatte über Sozial- und Steuerrechtsreformen anregen.

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Geopolitische Widerstandsfähigkeit

Die Krise hat gezeigt, dass die EU stark von Drittländern abhängt, wenn es um kritische Rohstoffe für Schlüsseltechnologien geht, die für eine kohlenstoffneutrale und digitale Gesellschaft erforderlich sind. Mit der strategischen Vorausschau können mögliche Szenarien und Maßnahmen für eine stärkere, offene strategische Autonomie durchgespielt werden.

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Ökologische Widerstandsfähigkeit

Durch die Umstellung auf eine grünere Wirtschaft könnten weltweit 24 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen – nach der Coronakrise ließe sich also viel stärker von diesem Wandel profitieren als bisher angenommen. Die strategische Vorausschau kann dabei helfen, die Triebkräfte des Wandels zu analysieren, künftige strukturelle Veränderungen am Arbeitsmarkt zu erkennen und Umschulungsbedürfnisse von Menschen zu ermitteln, die während der Coronakrise ihren Arbeitsplatz verloren haben oder aufgrund des beschleunigten technologischen Wandels und der Automatisierung drohen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

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Digitale Widerstandsfähigkeit

Die Krise hat die Hyperkonnektivität und die Integration neuer Technologien beschleunigt, die sich auf unsere Lebensbedingungen und Lebensweise auswirken. Durch die strategische Vorausschau können wir besser einschätzen, wie sich neue Schlüsseltechnologien entwickeln und auf alle Lebensbereiche auswirken werden, und wie wir künftige Chancen nutzen können.

Agenda der strategischen Vorausschau

Die strategische Vorausschau 2020 hat ergeben, dass eine maßnahmenorientierte Vorausschau besonders dazu geeignet ist, den zweifachen Wandel voranzutreiben und die Widerstandsfähigkeit der EU zu stärken. Zu diesem Zweck werden in der Mitteilung folgende Maßnahmen vorgestellt:

  • Modelle für Resilienz-Dashboards zur Überwachung der Widerstandsfähigkeit: In Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten und den wichtigsten Interessenträgern wird die Kommission Modelle für Resilienz-Dashboards ausarbeiten und weiterentwickeln. Es handelt sich dabei um mittel- bis langfristige Strategien, um Schwachstellen bestmöglich ab- und Kapazitäten auszubauen.
  • Die Agenda der strategischen Vorausschau der Kommission zur Unterstützung von übergreifenden politischen Prioritäten: Die Agenda wird prospektive Ad-hoc-Tätigkeiten umfassen, die in wichtige, im Arbeitsprogramm der Kommission geplante Initiativen sowie bedeutende Querschnittsthemen einfließen. Beispiele hierfür sind: eine offene strategische Autonomie, die Zukunft von Arbeitsplätzen und Kompetenzen im Hinblick auf den grünen Wandel sowie die engere Verknüpfung von digitalem und ökologischem Wandel in allen politischen Maßnahmen und Strategien.
  • Die jährliche, für November 2020 geplante ESPAS-Konferenz: Die Kommission wird diese Gelegenheit nutzen, um das Thema der strategischen Vorausschau 2021 zu erörtern. Sie möchte im Rahmen der ESPAS-Konferenz zudem ein EU-weites Netz einrichten, das sich auf öffentliche Kapazitäten der Mitgliedstaaten, Denkfabriken, Hochschulen sowie Interessenträger aus der Wirtschaft und die Zivilgesellschaft stützt.
  • Szenarien für die Vorausschau: Diese sollen in künftige politische Debatten einfließen, politikübergreifende Kohärenz gewährleisten und als gemeinsamer zukunftsgerichteter Rahmen für Vorschläge zu politischen Strategien dienen. Anhand dieser Szenarien können wir den Übergang zum digitalen und ökologischen Wandel gestalten. Dabei können auch Impulse für die Konferenz zur Zukunft Europas entstehen.

Nächste Schritte

  • Jährliche ESPAS-Konferenz (ESPAS – Europäisches System für strategische und politische Analysen)
  • Weiterentwicklung der Resilienz-Dashboards
  • Strategische Vorausschau 2021
  • Umsetzung einer Agenda für die strategische Vorausschau

Kontakt

Ihre Fragen können Sie an SG-FORESIGHTatec [dot] europa [dot] eu (SG-FORESIGHT[at]ec[dot]europa[dot]eu) oder JRC-FORESIGHTatec [dot] europa [dot] eu (JRC-FORESIGHT[at]ec[dot]europa[dot]eu) richten.

Documents

9. SEPTEMBER 2020
Strategic Foresight Report – Charting the course towards a more resilient Europe (reader-friendly version)

9. SEPTEMBER 2020
STRATEGISCHE VORAUSSCHAU - WEICHENSTELLUNG FÜR EIN RESILIENTERES EUROPA

16. JULI 2019
Politische Leitlinien der Kommission 2019-2024

[node:26659:view-mode:teaser]

9. SEPTEMBER 2020
Prototype dashboard for monitoring the social and economic dimension of resilience

9. SEPTEMBER 2020
Prototype dashboards for monitoring the geopolitical, green, and digital dimensions of resilience