Antwort
Personen haben das Recht, Widerspruch gegen die Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten einzulegen, wenn besondere Gründe vorliegen. Ob eine solche besondere Situation vorliegt, muss im Einzelfall beurteilt werden.
Ein Widerspruch kann nur in Fällen eingelegt werden, in denen eine öffentliche Verwaltung Daten im Zusammenhang mit ihren öffentlichen Tätigkeiten bzw. Unternehmen die Daten auf der Grundlage ihrer berechtigten Interessen verarbeiten. In solchen Fällen darf Ihr Unternehmen/Ihre Organisation die Daten nicht mehr weiterverarbeiten, sofern es/sie nicht nachweisen kann, dass es/sie diese Daten aus Gründen, die die Rechte und Freiheiten der betroffenen Person überwiegen, verarbeiten muss oder es/sie die Daten zur Geltendmachung, Ausübung oder Verteidigung von Rechtsansprüchen benötigt.
Person haben außerdem das Recht, jederzeit Widerspruch gegen die Verarbeitung sie betreffender personenbezogener Daten für Zwecke der Direktwerbung einzulegen. Im Sinne der Datenschutz-Grundverordnung ist unter Direktwerbung jegliche Tätigkeit eines Unternehmens zu verstehen, gezielt Werbe- oder Vertriebsmaterial an bestimmte Personen zu versenden. Ihr Unternehmen/Ihre Organisation muss Personen in seiner/ihrer Datenschutzerklärung oder spätestens zum Zeitpunkt der ersten Mitteilung an diese Personen darüber unterrichten, dass es/sie deren personenbezogenen Daten für Direktwerbung verwendet und dass diese Personen ein unentgeltliches Widerspruchsrecht haben. Legt eine Person gegen die Verarbeitung für Zwecke der Direktwerbung Widerspruch ein, darf Ihr Unternehmen/Ihre Organisation die personenbezogenen Daten dieser Person nicht mehr für solche Zwecke nutzen.
Beispiel
In der Versicherungsbranche werden personenbezogene Daten häufig für die Verteidigung von Rechtsansprüchen bei Maßnahmen gegen Betrug oder Geldwäsche benötigt. In solchen Fällen dürfen Versicherungsunternehmen das Widerspruchsrecht einer Person aus Gründen, die die Rechte und Freiheiten der betroffenen Person überwiegen, ablehnen.
Referenzen
Example
In the insurance sector, very often the personal data is needed for the defence of legal claims in the case of anti-fraud or anti-money laundering measures. In those cases insurance companies may refuse to uphold an individual’s request to object based on reasons that override the rights and freedoms of the individual.